Höhenangst und Wahrnehmung
Einen neuen Ansatz brachte der US-Psychologe Russell Jackson im Jahr 2009 ins Spiel.
Sein Ergebnis war erstaunlich: unter den unter Höhenangst leidenden Teilnehmern der Studie war die Fähigkeit, vertikale und horizontale Entfernungen richtig einzuschätzen, besonders schlecht entwickelt.
Ablauf der Studie
Vor Beginn der Versuchsstudie mussten die Teilnehmer einen umfangreichen Fragebogen ausfüllen, mit dessen Hilfe die jeweilige Höhenangst bewertet wurde.
Anschließend wurde die Fähigkeit horizontale Distanzen zu schätzen getestet: im Abstand zur Wand sollten die Versuchspersonen einen Punkt auf dem Boden markieren, der ihrer Meinung nach der Höhe der Wand entsprach.
Ergebnisse
Den Ergebnissen von Jacksons Studie zufolge, welche im Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences veröffentlicht wurden, neigten die unter Höhenangst leidenden Studienteilnehmer dazu, die Höhe der „Test-Wand“ zu überschätzen.
Je ausgeprägter die Höhenangst war, desto deutlicher wurde auch die Höhe der Wand überschätzt.
Höhenangst ist laut Jackson daher mehr eine evolutionäre Reaktion auf die geringe Fähigkeit Distanzen richtig zu schätzen, als das es ein psychisches Problem sei.
Folglich sei das regelmäßige Schätzen von Entfernungen eine wichtige Übung, um die eigene Höhenangst zu überwinden.
Fazit
Die Aussagekraft dieser Studie wird meiner Meinung nach jedoch durch die geringe Anzahl der Studienteilnehmer geschmälert.
Umfangreiche Studien wären wünschenswert, um die Ergebnisse eindeutiger ausfallen zu lassen.
Konkrete Tipps zum Distanzschätzen folgen bald.
Die veröffentlichten Ergebnisse der Studie findest Du hier (in Englisch).
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